In Friedrich Schillers Drama Maria Stuart spielt das Volk eine zentrale Rolle. Im Deutschunterricht haben wir uns mit diesem Thema beschäftigt und insbesondere die Frage untersucht, wie das Volk die Machtverhältnisse innerhalb des Stücks beeinflusst.
Die Figur des Volkes kommt in «Maria Stuart» mehrmals vor und spielt eine wichtige Rolle. Das Volk beeinflusst die Entscheidungen der britischen Königin Elisabeth. Im dritten Aufzug im zweiten Akt fragt Elisabeth ihren Ratgeber William Cecil, Baron von Burleigh, was ihr Volk noch wünsche. Das Volk fordert die Hinrichtung von Maria Stuart. Später in der Geschichte wird Maria Stuart tatsächlich hingerichtet, wie es das Volk gefordert hat. Insbesondere wegen der Macht spielt das Volk eine wichtige Rolle. In «Maria Stuart» ist Macht zentral und alles in der Geschichte dreht sich um Macht. Das Volk hat dadurch, dass es die Entscheidung von Elisabeth beeinflussen konnte, Macht. Das Volk hat aber nicht nur selbst Macht, sondern auch wer über das Volk verfügt hat Macht. Der Grund weshalb zum Beispiel Elisabeth Macht hat, ist weil sie Königin ist und das Volk regiert. Ihre Macht basiert also auf dem Volk und ohne Volk hätte sie auch keine Macht.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie viel Macht Elisabeth wirklich hat, in dieser von Männern dominierten Welt. Im Unterricht haben wir eine Dokumentation geschaut und besprochen, in der dieses Thema angesprochen wurde. Diese Frage kann ich nicht eindeutig beantworten, aber tatsächlich könnte es sein, dass die Männer um Elisabeth herum sie nur nutzen, damit sie selbst Macht haben. Als Maria Stuart schliesslich hingerichtet wird, wird Elisabeth von allen verlassen und steht am Ende allein da. Als Volk werden in «Maria Stuart» die Untertanen des Königreiches bezeichnet. Somit widerspiegelt das Volk die Meinung der Allgemeinheit und das ist ein weiterer Grund, weshalb die Figur des Volkes eine wichtige Rolle spielt.
Die Macht Allgemein spielt eine wichtige Rolle im Gesamten Theaterstück. Es kommt nicht nur die hierarchisch bedingte Macht vor, sondern auch die Macht, die Menschen zwischen sich haben. Auch Maria Stuart übt Macht aus, jedoch auf eine andere Weise. Sie hat eine charismatische Ausstrahlung, die vor allem auf Männer eine starke Wirkung hat. Diese zwischenmenschliche Macht führt dazu, dass Figuren wie Mortimer ihr gegenüber fast fanatisch erscheinen.
Das Volk und die Macht des Volkes spielen bei Schillers Dramas immer eine Rolle. Schiller verstand Politik sehr gut und die Themen seiner Texte sind noch heute aktuell. Auch heutzutage hat das Volk eine wichtige Rolle. Das Volk beeinflusst heute immer noch die regierenden Personen. In direkten Demokratien wie der Schweiz kann das Volk auch in Form von Abstimmungen und Wahlen mitbestimmen und kann somit aktiv Einfluss nehmen. Im Vergleich zur Zeit Friedrich Schillers hat sich die Macht des Volkes noch erweitert. Und auch heute basiert die Macht einer Regierenden Person immer noch auf dem Volk. Insbesondere bei Staaten mit nur einem Staatsoberhaupt. Ohne Volk, über das diese Personen regieren können, haben sie auch keine Macht.
Die Frage ob Frauen wirklich Macht haben zwischen Männern in führenden Positionen, ist auch ein aktuelles Thema. Insbesondere ist es in den letzten Jahren immer wichtiger geworden für viele Unternehmen und Regierungen, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen auszugleichen. Zur Zeit von Friedrich Schiller waren Frauen nur sehr selten in führenden Positionen und wenn, dann auch nur familiär bedingt.
Auch die zwischenmenschliche Macht, welche in Schillers Theaterstück vorkommt, ist heute noch wichtig. Allgemein kommt Macht überall vor und ist ein zeitloses Thema. Es entstehen immer Machtgefälle und das aus verschiedenen Gründen. In der Schule beispielsweise hat die Lehrperson eine gewisse Macht über die Schüler und auch in zwischenmenschlichen Beziehungen haben manche Menschen mehr Macht als andere. Zusammenfassend kann man also sagen, dass Friedrich Schiller in dem Stück «Maria Stuart» mit der Macht und der Rolle des Volkes politische sowie zwischenmenschlich heute noch aktuelle Themen anspricht.
